Manchmal muss man einfach raus. Raus aus allem und vielleicht sogar von allem, wobei ich mittlerweile einen Kreis von Menschen aufgebaut habe, die ich lieber um mich herum habe statt von ihnen getrennt zu sein. Gefühlt suche ich immer noch den feinen Grat zwischen Ruhe finden und weitermachen. Ich muss zugeben, dass es mir Stück für Stück besser gelingt, ich dann aber auch wieder fünf Schritte zurück mache. Eine Strategie, die für mich unter bestimmten Bedingungen sehr gut funktioniert, ist ein Tapetenwechsel.
Richtig genießen und nicht als Anstrengung empfinden, kann ich den, wenn ich an der Seite eines Lieblingsmenschen reisen darf. Das bedeutet für mich Entlastung, weil ich nicht an alles alleine denken und um alles kümmern muss. Weil ich meine Begeisterung teilen kann, gemeinsam staunen, mich freuen und Herausforderungen annehmen. Weil ich mich auch auf Reisen mal anlehnen kann und Sorgen teilen. Weil geteilte Freude sich in den meisten Fällen tatsächlich für mich maximiert.
In den letzten Wochen ist es sehr ruhig auf dem Blog geworden, der doch eigentlich vor Leben überlaufen sollte. Geschichten erzählen, Momente teilen, das ist etwas, wofür ich brenne. Nur manchmal da brennt man auch ein wenig aus und muss Luft holen, um seine Stimme wiederzufinden.
Deshalb habe ich drei kleinere Reisen gemacht – teils für die Arbeit, teils nur für mich, teils irgendwo dazwischen, denn wer nur einen PC und sein Smartphone zum Arbeiten braucht, der hat meistens sehr fließende Grenzen zwischen Job und Freizeit. Oh well.
Eine Stopp hat mich in die ungarische Hauptstadt Budapest geführt, die ich nach vier Tagen dort jedem nur ans Herz legen kann.
Warum Ungarn ein großartiges Ziel für einen Kurzurlaub ist: meine Budapest Tipps
Ich bin ein wirklich großer Fan von Osteuropa und habe in der Vergangenheit schon mein Herz an Albanien und auch Mazedonien verloren. Jetzt also Ungarn, wie ging es mir damit? Ja, die politische Stimmung und von der aktuellen Regierung betriebenen Isolationsbemühungen sind bedenklich. In der Hauptstadt habe ich – zum Glück – davon nicht wirklich etwas gespürt.
- Wunderschöne, alte Häuser: Budapest mochte ich sehr, weil hier viele alte Gebäude stehen geblieben sind. Die meisten sind um die Jahrhundertwende entstanden, weshalb der Stil des Art Decos dominiert. Für das Auge ist das toll. Im Gegensatz zu Berlin wurden hier noch nicht so viele Renovierungsarbeiten durchgeführt und so blättert der Putz an einigen Stellen. Ich mag es gerne und finde es charmant.
- Alt und Neu vereint: Während einem die Architektur an vielen Stellen in der Innenstadt altehrwürdig entgegen strahlt, tauchen gleichzeitig viele hippe Stores, Cafés und Bars auf. Wie bei Weinschorle und Spezi macht es auch hier die Mischung. Eigentlich wie bei allem, das gut schmeckt oder aussieht. Diese Kombination aus alten Fassaden und modernen Inhalten hat es mir angetan.
- Spa so weit das Auge reicht: Budapest ist eine Bäderstadt. Circa 130 Stück soll es geben, drei davon stammen sogar noch aus der osmanischen Zeit. Nach langen Spaziergängen kann man sich hier im Thermalwasser herrlich entspannen. Ich würde gerade zu Stoßzeiten wie am Wochenende empfehlen ein kleineres aufzusuchen, um ein wenig mehr Ruhe zu haben.
- Kleine Preise: Mein Reisebudget ist endlich. Dazu passt es hervorragend, dass man in Budapest für relativ kleines Geld tolle Dinge bekommt. Ein Cappuccino kostet umgerechnet 1,50 Euro. Das lässt Koffein-Junkie-Herzen wie meines natürlich höher schlagen. Auch Essen gehen ist absolut bezahlbar. Zwei Personen werden für 10 Euro satt.
- Meine Lieblingsorte: Ich empfehle für Frühstück entweder das Ecocafe, das sich auf ein organisches Sortiment spezialisiert hat oder das Patent 46, wo ihr ein sehr reichhaltiges, ungarisches Omelett essen könnt. Zum Bummeln lohnt sich auf jeden Fall die Király utca. Hier habe ich viele kleine Läden und Boutiquen abseits der großen Ketten gesehen. Abends ist der Gang in eine der so genannte Ruinenbars ein Muss. Der Name wird den lauschigen Orten in Hinterhöfen oder unbebauten Grundstücken in der Innenstadt nicht ganz gerecht wie ich finde. Versucht zum Beispiel mal das Kuplung. Abendessen in Form von ungarischen Tapas und unfassbar leckeren, frischen Salaten gibt es übrigens bei Fekete Kutya. Ich hoffe, meine Budapest Tipps haben euch gefallen! Seid ihr eigentlich auch reisebegeistert?
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