Morbus Crohn – was ist das überhaupt? Als Betroffener wird man das häufig gefragt. Schlägt man die Bücher auf oder recherchiert ein bisschen, findet man Definitionen wie diese vom DCCV e.V.:
„Der Morbus Crohn (MC) hat kein einheitliches Krankheitsbild. Prinzipiell können alle Abschnitte des Verdauungstraktes in unterschiedlicher Kombination von Entzündungen des MC betroffen sein. Die Diagnosestellung kann daher nicht durch eine einzelne Untersuchung erfolgen. Vielmehr basiert sie aus einer Kombination der Krankheitsgeschichte mit den aktuel- len Krankheitsbeschwerden, Labor- und Ultraschalluntersuchungen, Spiegelungen, Befunden von Gewebe- und/oder Röntgenuntersuchungen.
Die Beschwerden, die der MC verursacht, können vielfältig sein. Häufig gehören Durchfall für mehr als sechs Wochen, Bauchschmerzen und/oder Gewichtsverlust dazu. Diese Sympto- me sollten insbesondere bei jungen Patienten den Verdacht auf einen Morbus Crohn erregen. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl oder Fieber sind häufig. Bei Kindern kann eine Wachstumsverzögerung der erste Hinweis auf die Krankheit sein.“ (aus „Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn in laienverständlicher Form“ des DCCV e.V.).
Schiebt man mal die medizinischen Eckdaten zur Seite, dann bleiben persönliche Erklärungsversuche, die mehr oder weniger flüssiger kommen, ins Schwarze treffen oder in Schweigen enden. Hier ist meine Version.
Morbus Crohn – ein Definitionsversuch
Manchmal lebst Du phasenweise ein normales Leben und spürst gar nichts. Du kochst dein Lieblingsgericht, triffst dich mit Freunden und hast das gute Gefühl alles im Griff zu haben. Dann passiert es. Aus heiterem Himmel. Du stellst Dir Fragen über das wieso und weshalb. Und wenn Du aufgehört hast diese Fragen zu stellen, dann tun es die anderen. Das Problem? Manchmal stellen sie damit dich in frage.
Manchmal schießt es wie ein Blitz durch deinen Körper. Immer und immer wieder. Du stellst Dir vor, dass es genau so sein muss, wenn einem ein Messer in den Bauch gerammt wird. Immer und immer wieder. Du weißt nicht, wie Du gehen sollst, sitzen, liegen. Du krümmst Dich. Und hoffst, dass es passiert, während Du Zuhause bist. An einem Ort, der dir vertraut ist. An dem Du die Tür zuziehen kannst. Wenn Du unterwegs bist, raubt Dir der Schmerz für einen kurzen Moment den Atem. Und wieder. Und wieder. Du konzentrierst Dich und versuchst deine Maske aufzusetzen.
Du läufst um dein Leben auf der Suche nach einem Badezimmer. Du verteufelst die Idee das Haus verlassen zu haben. Du willst „normal“ sein und fragst Dich, ob Du noch weißt, was das heißt. Du fühlst Dich ausgeliefert und ängstlich. Du bist verzweifelt und besorgt. Wie soll das alles werden?
Du weißt, dass Du stark bist. Auch wenn deine Stärke oft ungesehen bleibt und im Verborgenen liegt. Du weißt, dass Du viel leistet. Tag für Tag für Tag. Du könntest lächeln, wenn Du die Beschwerden der anderen hörst, aber Du tust es nicht. Denn Du hast gelernt, dass unter der Oberfläche noch viel mehr im Argen sein könnte. Du hast gelernt empathisch zu sein und vorschnelle Urteile links liegen zu lassen.
Du bist mehr als die Krankheit und hast viel zu geben.
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