Vor dem Fenster ist es schon dunkel ohne dass der Tag schon wirklich zu Ende wäre. Ehrlich gesagt? Ist mir ganz recht so. Denn wenn es langsam kalt wird und ungemütlich, dann habe ich am Wochenende wenigstens kein schlechtes Gefühl mehr nicht vor der Tür gewesen zu sein. Kennt ihr das? Sobald sich ein Streifen blau am Himmel zeigt, glaube ich, rausgehen zu müssen, um nichts von der Möglichkeit auf ein bisschen Licht und Vitamin D zu vergeuden. Tatsächlich bleibe ich aber auch gerne in der Wohnung bei einer Tasse Tee (aktuell mag ich Salbei sehr gerne!) und lese oder lasse ich mich von Serien und Co. unterhalten. Ja, ich gebe es zu: ich bin ein kleiner Junkie und „Netflix & Chill“ gehört tatsächlich zu meinen liebsten Programmpunkten. Deshalb dachte ich mir, ich sammle mal meine Lieblingsdinge, mit denen sich sehr gut drin Zeit vertreiben lässt bei schlechtem Wetter oder wenn der Crohn mal wieder plagt und einen nicht vor die Türe lässt.
Die besten Serien für den Winter
Tatsächlich ist das Angebot bei Anbietern wie Netflix & Co. groß. Mittlerweile bin ich sogar bei zwei Services angemeldet: Netflix und Amazon Video und ich muss sagen, ich nutze beide. Immerhin gibt es hier mal keine unnütze Quelle zur Geldverschwendung zu wittern. : )
- Easy: Ich bin wirklich ein Fan von Miniserien, weil hier das Ende nicht vorhersehbar, aber absehbar ist. Die Idee mich über Monate zu „verpflichten“ finde ich immer ein wenig nervig und dieses Hangeln von Cliffhanger zu Cliffhanger anstrengend. Deswegen schätze ich Formate, die nur eine Handvoll Folgen haben. Ein weiterer Vorteil, wenn man mich fragt? Es gibt mehr Zeit, die Figuren und Handlung zu entwicklen als bei einem Film. Die perfekte Option für mich! Zuletzt begeistert war ich von „Easy“ auf Netflix. Die Serie begleitet in acht Folgen, die alle circa 30 Minuten dauern, Großstädter in Chicago. Hier wird das Leben seziert: wie hält man eine Ehe am laufen? Wie geht man mit dem Altern um und wie führt man eine Beziehung ohne sich selbst zu verbiegen? Der Look und die Fragen sind zeitgeistig, der Blick aufs Leben offenbart oft eine Komik, die einen schmunzeln lässt. Dabei finde ich die Momente und Ideen nicht an den Haaren herbeigeholt, sondern realistisch. Dass Orlando Bloom und Emily Ratajkowski im Cast auftauchen, ist dann wohl das Sahnehäubchen.
- Transparent: Ein echter Schatz, den ich bei Amazon Video entdeckt habe und für die ich gerne auf eine zweite Staffel wartete. Auch hier geht es ums Leben, aber eines, das in der heutigen Welt noch immer häufig im Verborgenen geführt wird. Ein Familienvater in seinen 70ern offenbart, dass er eigentlich lieber als Frau leben würde. Das bringt nicht nur seine Welt zum Wanken, sondern schickt auch seine Kinder in eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Dramatisch und dabei oft komisch. Tiefgründig und nicht beliebig, untermalt mit einem tollen Soundtrack und schönen Bildern ist das ein echter Tipp!
- Lucifer: Was passiert, wenn der Teufel höchstpersönlich keine Lust mehr auf seinen Job in der Hölle hat und sich stattdessen auf der Erde vergnügt? Diese Serie auf Netflix ist vor allem eines: gute Unterhaltung! Lucifer wird hier zum scharfzüngigen Ermittler und Clubbesitzer. Tempo, Wortwitz, Entertainment. Perfekt für Tage, an denen man nicht viel denken mag.
Die besten Bücher für graue Tage
Ich lese selten auf Basis von aktuellen Bestseller-Listen. Manchmal greife ich erst Monate oder Jahre später zu einem Buch oder picke mir mal wieder einen Klassiker aus dem Regal. Trotzdem bin ich wohl ein echter Lesefuchs.
- Olga Grjasnowa Der Russe ist einer, der Birken liebt
: Mittlerweile habe ich auch schon ihr zweites Werk gelesen, dieses hier ist aber mein Favorit. Ein Roman, der auf die Reise geht nach der Bedeutung von Heimat und der Frage, was passiert, wenn plötzlich jemand stirbt. Grjasnowa schreibt aus dem Leben heraus, ihr Stil ist unmittelbar und zieht einen in seinen Bann und hält einen auf den Versen der Figuren. Zudem auch im Zusammenhang der Flüchtlingsdebatte ein spannender Einblick in die Welt von Menschen, die in Deutschland ein Zuhause gefunden haben und trotzdem immer auf der Suche nach einer Identität bleiben.
- Benedict Wells – Fast Genial
: Die Mutter psychisch krank, der Vater unbekannt. Francis ist 17 und will raus aus dem Trailerpark, der statt einer Station zu seinem Leben geworden ist. Er beginnt einen Roadtrip, bei dem er alles auf eine Karte setzt und versucht seinen Vater zu finden. Ein Buch übers Erwachsenwerden, über Hoffnungslosigkeit und Hoffnung, über die erste Liebe und die Augenblicke, die ein ganzes Leben ändern können.
Womit vertreibt ihr euch aktuell die Zeit?
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