Es ist schon eine Weile her, dass ich einen Beitrag veröffentlicht habe. Tatsächlich mangelt es mir nicht so wirklich an Ideen, mehr an Zeit und dem richtigen Gefühl zum Schreiben. Und dann ist es tatsächlich auch so, dass ich gar nicht nur Inhalt mit Krankheitsbezug posten möchte, denn am Ende ist die ein Teil meines Lebens, aber nicht das, was es ausmacht. Also bitte nicht wundern, wenn ihr hier ab und an häufiger auch mal etwas zu den Themen Reise, Mode, Film und Co. findet. : ) Jetzt aber genug mit Updates. In einem ersten Teil dieser Serie habe ich bereits versucht Worte dafür zu finden wie es sich anfühlt, wenn man dem (potenziellen) Partner erklären muss, was eigentlich mit einem selbst los ist. Dieses Mal sind wir schon ein paar Schritte weiter…
Morbus Crohn und Partnerschaft oder die Bedeutung von „müssen“ und „dürfen“
Du stehst in der Tür und schaust zu mir rüber. Ich sitze hier auf dem Sofa und bin wütend. Eigentlich sollte ich jetzt gerade meinen Mantel überziehen, die Tür hinter uns zu ziehen und dann neben dir die Straße entlang zum Auto gehen. Stattdessen trennen uns ein paar Meter Raum und irgendwie auch Welten. Es gibt diese Tage, auf die ich mich freue, weil an ihnen Verabredungen warten. Sind diese Tage dann da, merke ich manchmal wie mir die Kraft fehlt. An denen das Sofa die bessere Wahl wäre statt Barhocker, fremde Wohnungen – alles, was außerhalb des Radius dieser vier Wände liegt. Du bietest mir oft an bei mir zu bleiben und nichts lieber wäre mir. Aber ich kann nicht einfach zustimmen, denn da ist noch etwas, mit dem ich ringe. Ein schlechtes Gewissen darüber, dass der Moment ist wie er ist. Dass ich weniger frei bin in den Dingen, die ich tun kann. Dass Du dich in Verzicht übst wo er nicht sein müsste. Dass meine Situation deine auf eine Art beeinflusst, die in vielen Fällen nicht positiv ist.
Und so sitze ich in der Falle. Ich will sagen, „Ich brauch‘ dich“, während ein Teil von mir denkt, dass aus meinem Mund vielmehr „Geh‘ ruhig, wirklich okay“, kommen sollte. Ich muss das hier machen, Du nicht. Und ich will aus deinem „dürfen“ kein „müssen“ machen. Liebe definiert sich für mich nicht durch Selbstverständlichkeit, mein Glaube an Dich nicht dadurch, dass Du alles mit mir zu teilen versuchst und so ringe ich weiter, um die richtige Antwort. Denn am Ende stehe da noch ich. Mit diesem Sehnen die Situation nicht alleine tragen zu müssen. Müssen, leider nicht dürfen.
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